Heute Abend berichtete Marie-Hélène Fasquel in einem Webinar des Landesinstituts für Pädagogik und Medien in Saarbrücken in englischer Sprache über Methoden, den Fremdsprachenunterricht mit Web 2.0 – Tools so zu gestalten, dass den SchülerInnen eine möglichst aktive Rolle zuteil wird.
Marie-Hélène Fasquel ist Englischlehrerin am Lycée Giraux Sannier in Frankreich, sowie Fortbildnerin im Bereicht der „neuen“ Medien. Des Weiteren ist sie eTwinning- Botschafterin, gehört zu den Microsoft Expert Educators und ist Schulbuchautorin. Sie verfügt über einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit „neuen“ Medien im Fremdspachenunterricht. Ich selbst kenne sie vom letztjährigen Cyberlangues-Treffen in Belleville-sur-Saône.
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Die Gründe für den Einsatz von Web 2.0-Tools im Fremdspracheunterricht sind vielfältig: u.a. fördern sie die Kreativität, sind innovativ, erlauben es den SchülerInnen, im Rahmen ihrer individuellen Fähigkeiten zusammen an Projekten zu arbeiten und Fähigkeiten auszubilden, die sie für ihre Zukunft in der modernen Welt brauchen. Nicht zuletzt bietet der Einsatz des Internets ein Fenster zur Welt und erlaubt im Rahmen von multinationalen Projekten, die gelernte Sprache in einem authentischen Kontext zu erleben und anzuwenden. Schließlich können sie durch die Anwendung des Web 2.0 auch ihre Werke der Welt zugänglich machen und damit partizipieren.
Auch die Einsatzmöglichkeiten von Web 2.0-Tools sind vielfältig. Besonders die Zusammenarbeit mit SchülerInnen aus anderen Ländern ist besonders wertvoll – sei es über einen TwinSpace von eTwinning oder mit Hilfe anderer Plattformen.
Der eTwinning-Desktop ist die Schaltzentrale der Projekte, die man im Rahmen von Schulpartnerschaften gemeinsam durchführt. Wie auf einer Moodle-Plattform gibt es neben Nachrichten, Neuigkeiten, einem Chat etc. die Möglichkeit, Aktivitäten (Wikis, Foren, Blogs, Fotoalben, etc.) zu erstellen, die die SchülerInnen gemeinsam bearbeiten.
Hat man noch keine Partnerschule(n), so kann man dank des eTwinning-Desktop eine Anzeige aufgeben oder selbst in den bereits aufgegebenen Anzeigen stöbern, um Projektpartner zu finden. Ebenso bietet der Lehrerbereich der Plattform die Möglichkeit, sich mit KollegInnen auszutauschen und sich gegenseitig zu helfen.
Weitere Möglichkeiten, um SchülerInnen gemeinsam arbeiten zu lassen, sind Twitter, TitanPad, Padlet, und GoogleDocs.
Auf Twitter kann man z.B. gemeinsam mit Hilfe von Hashtags Geschichten schreiben lassen. Diese kann man z.B. so beginnen:
#fasquelWeb It was extremely strange… It couldn’t be! …
— Marie-Hélène Fasquel (@Mariehel2) 17. Februar 2014
#fasquelWeb What was that back there?
— Stephanie Woessner (@petiteprof79) 17. Februar 2014
Darf man aus rechtlichen Gründen nicht mit Twitter direkt arbeiten, kann man auch TodaysMeet als Alternative einsetzen.
Padlet ist ein wunderbares Tool, um Ideen zu sammeln oder Informationen zusammenzutragen. Ebenso kann man so gut Feedback sammeln.
GoogleDocs und TitanPad können dazu verwendet werden, um gemeinsam an Texten zu arbeiten. (Der Link führt zu meinem Artikel über das diesbezügliche Webinar mit Stephan Waba).
Eine weitere Möglichkeit, SchülerInnen zu motivieren ist die Verwendung von Online-Tools, die Lerninhalte spielerisch vermitteln und wiederholen lassen. So können die SchülerInnen interagieren und, je nach Art des Spiels, problemorientiert arbeiten, ohne zu bemerken, dass sie eigentlich etwas lernen. Somit macht Lernen Spaß und ggf. kann man sogar etwas gewinnen.
So kann man zum Beispiel Wortschatztraining mit SpellingCity und Quizlet (vielfältige spielerische Quizformen für selbst erstellte Lernkartensets – z.B. Deutsch-Französischer Umweltwortschatz) attraktiver gestalten.
Weitere Spiele sind z.B. Spent, bei dem man in die Rolle eines arbeitslosen Amerikaners schlüpft, und TraceEffects, ein interaktives Spiel, bei dem es um die amerikanische Sprache und Kultur geht.
Ein weiteres Element, welches auf der Spieltheorie basiert, sind „badges„, die man zur Belohnung an SchülerInnen ausgeben kann.
Wer sich weiter mit dem Thema Gamification beschäftigen möchte, findet sicherlich auf Marie-Hélènes diesbezüglicher Scoop.it-Seite etwas.
Möchte man SchülerInnen zum Schreiben animieren, so kann man als Ausgangspunkt für eine Aktivität mit Fodey selbst Schlagzeilen kreieren, oder Zeitungsartikel von SchülerInnen so authentischer gestalten. Alternativ kann man natürlich auch Ebooks gemeinsam verfassen, wie dies Marie-Hélène mit ihren SchülerInnen im Rahmen eines ihrer Projekte zum Thema „Umwelt“ getan hat.
Alles in allem war dieses Webinar eine sehr runde Sache mit vielen Ideen und Tools, die kompetent und auch für Anfänger verständlich erklärt wurden, zuweilen auch mit der Möglichkeit, selbst zu experimentieren. Es war eine Freude, Marie-Hélène zu lauschen.
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