Was ist Künstliche Intelligenz?

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Das Thema „Künstliche Intelligenz“ geht auf ein Gedankenspiel aus den 1950ern zurück. Im 21. Jahrhundert ist es zu einer besonderen Herausforderung der fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft geworden, was u.a. darauf zurückgeht, dass bei diesem Thema die Wirtschaftsinteressen von Big Tech und Big Data zusammenkommen, was zu einem Bedarf an Datenschutzregeln führt, das einhergeht mit dem Bewusstsein, dass man sich den positiven Aspekten dieser Technologie nicht verschließen darf.

Mit dem Begriff künstliche Intelligenz werden häufig Bilder aus Filmen und Serien assoziiert. Im Science Fiction-Bereich gibt es etliche Beispiele von wohlgesonnenen „Androiden,“ die über eine künstliche Intelligenz verfügen, wie z.B. Mr. Data aus Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert oder R2-D2 und C-3PO aus Star Wars. Auch gibt es Zeichentrickserien wie die Jetsons, die Roboter als Diener zeigen. Demgegenüber stehen dystopische Geschichten, in denen Roboter aufgrund ihrer Überlegenheit die Menschheit versklaven wollen. In den letzten Jahren sind außerdem selbstfahrende Autos und v.a. die scheinbar menschlich reagierenden Roboter von Boston Dynamics dank ihrer viralen Videos in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt.

Die Resonanz ist auch hier geteilt, denn einerseits sterben Menschen aufgrund von Fehlfunktionen autonomer Autos, und andererseits belustigen die Videos von Boston Dynamics zwar viele Menschen, aber spätestens seit der Black Mirror-Episode „Metalhead“ wirken die kopflosen Roboterhunde der Firma mitunter furchteinflößend.

Doch wie viel haben diese Bilder wirklich mit dem zu tun, was ganz allgemein unter dem Begriff „künstliche Intelligenz“ zu verstehen ist?

Eine Expertengruppe der Europäischen Kommission hat 2019 diese Definition von KI veröffentlicht:

Künstliche-Intelligenz-(KI)-Systeme sind vom Menschen entwickelte Software- (und möglicherweise auch Hardware-) Systeme, die in Bezug auf ein komplexes Ziel auf physischer oder digitaler Ebene agieren, indem sie ihre Umgebung durch Datenerfassung wahrnehmen, die gesammelten strukturierten oder unstrukturierten Daten interpretieren, Schlussfolgerungen daraus ziehen oder die aus diesen Daten abgeleiteten Informationen verarbeiten und über die geeignete(n) Maßnahme(n) zur Erreichung des vorgegebenen Ziels entscheiden. KI-Systeme können entweder symbolische Regeln verwenden oder ein numerisches Modell erlernen, und sie können auch ihr Verhalten anpassen, indem sie analysieren, wie die Umgebung von ihren vorherigen Aktionen beeinflusst wird.

Als wissenschaftliche Disziplin umfasst die KI mehrere Ansätze und Techniken wie z. B. maschinelles Lernen (Beispiele dafür sind „Deep Learning“ und bestärkendes Lernen), maschinelles Denken (es umfasst Planung, Terminierung, Wissensrepräsentation und Schlussfolgerung, Suche und Optimierung) und die Robotik (sie umfasst Steuerung, Wahrnehmung, Sensoren und Aktoren sowie die Einbeziehung aller anderen Techniken in cyber-physische Systeme). (Quelle. S. 47)

Mit anderen Worten handelt es sich bei der künstlichen Intelligenz also zum einen um ein Teilgebiet der Informatik, zum anderen um von Menschen erschaffene Soft- oder Hardware, die auf der Grundlage von Trainingsdaten und mathematischen Formeln versucht, intelligentes Verhalten zu imitieren. Menschen geben Ziele vor, während die „intelligenten“ Agenten Daten bzw. Informationen nutzen, um diese Ziele auf Basis der Trainingsdaten zu erreichen. Hierbei findet auf Basis von vorhandenen oder über Sensoren gewonnenen Daten eine Interaktion zwischen Maschine und Umwelt statt. Hier zeigt sich schon die erste Einschränkung der „Intelligenz“: die Leistungsfähigkeit ist stark kontextabhängig und die „künstliche Intelligenz“ ist unfähig, Transferleistungen aufgrund von Analogien zu erbringen, um ihre Kompetenzen auf ein unbekanntes Problem außerhalb dieses Kontexts anzuwenden.

Wie gut die jeweilige Simulation des menschlichen Verhaltens ist, wird i.d.R. durch den Turing-Test festgestellt, bei dem sich die Maschine mit dem Menschen misst.

Dieser Text basiert auf einem ebenfalls von mir geschriebenen Text, der unter einer CC BY-SA-Lizenz auf der Seite des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg veröffentlicht wurde. 

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