Es gibt unterschiedliche Arten, in der virtuellen Realität kreativ zu sein.
- VR-Räume erstellen
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Um VR-Inhalte selbst zu gestalten, nutzt man am besten CoSpaces Edu. Die App verfügt über einen Klassenraumsteuerung, sodass die Lehrkraft stets sieht, was die Lernenden machen und ihnen auch aus der Ferne helfen kann. Außerdem gibt es einen Kollaborationsmodus und die Möglichkeit, Quizfragen einzubauen.
Die Anwendung erlaubt neben der kreativen Nutzung von Fotos und Videos auch die Aufnahme von Audiodateien und einfache Block-Programmierung. Außerdem kann man direkt 3D-Objekte aus der Google Poly-Plattform importieren. Vorsicht ist geboten bei der Nutzung der integrierten Bildersuche, die leider aktuell die Bing Bildersuche verwendet und somit auch urheberrechtlich geschützte Bilder anzeigt, die nicht verwendet werden dürfen.
Mit CoSpaces erstellte Räume können am Bildschirm, mit mobilen Endgeräten und mit VR-Brillen angeschaut werden.
Für viele Funktionen von CoSpaces findet man auf dem YouTube-Kanal der Betreiber Tutorials.
Wenn Sie CoSpaces Edu 30 Tage lang kostenlos ausprobieren möchten, können Sie den folgenden Trialcode verwenden: COSSTEPHANIEWO
Eine Alternative für CoSpaces Edu kann FrameVR sein.
- Live-Kommunikation in virtuellen Welten
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Möchte man Lernenden die Möglichkeit geben, in authentischen Kommunikationssituation (also nicht mit Lernenden, die vor Ort sind, sondern mit Menschen, die sich nicht in physischer Nähe befinden und deren Muttersprache nicht Deutsch ist) mit anderen Personen in einer Fremdsprache zu sprechen, kann man Apps wie vTime (für mobile Endgeräte und diverse VR-Brillen) verwenden. Alternativen sind ggf. AltspaceVR, Mozilla Hubs (nicht ganz einfach zu gestalten und nicht auf allen Geräten stabil) und FrameVR. Bei der Nutzung muss man jedoch darauf achten, dass man keine öffentlichen Räume nutzt und verhindern, dass Fremde die Lernenden ansprechen.
- 3D-Objekte in VR zu gestalten
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Möchte man 3D-Objekte in VR gestalten bzw. virtuelle Kunstwerke erschaffen, gibt es die Apps SculptrVR und Tilt Brush. Beide funktionieren allerdings nur mit VR-Brillen der gehobenen Art.
SculptrVR ist eine App, die man mit Meta-VR-Brillen nutzen kann. Sie erlaubt es mit anderen Nutzern gemeinsam 3D-Objekte zu bauen und sich als Bildhauer zu verwirklichen. Den Bauprozess kann man ggf. als Film dokumentieren und das Ergebnis kann man exportieren und mit einem 3D-Drucker ausdrucken. Potenziell kann man dass erstellte Objekt zusätzlich als Auslöser für ein AR, MR, oder VR-Produkt nutzen.
TiltBrush ist eine App, in der man mit verschiedenen Malwerkzeugen in einer virtuellen Welt kreativ tätig sein kann. Auch hier kann man den Entstehungsprozess als Film dokumentieren oder das Ergebnis weiterverarbeiten.
- Apps um virtuelle Welten zu gestalten
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Möchte man virtuelle Welten bauen, die man besuchen kann, bietet sich die Nutzung von Minecraft oder Minetest an. Da diese Welten nicht selbst über Voice-Chat verfügen und auch die Integration von selbst erstelltem Content – anders als z.B. bei CoSpaces Edu – nicht möglich ist, ist der Weltenbau nur ein Teil eines Lernprojekts. Inhalte müssen vorher außerhalb der Welt erarbeitet werden und das Endergebnis wird in der Regel in Form eines kommentierten und ggf. editierten Films präsentiert. Um Voice-Chat beim Bauen zu ermöglichen, kann man auf eine Videokonferenzsoftware wie Jitsi oder einen parallel laufenden Discord-Server zurückgreifen. Ggf. kann auch der Bauprozess selbst gefilmt und kommentiert werden.
Weitere Informationen zu Minetest finden Sie im Game-based Learning-Bereich.
Bildquellen
- Escape Game: PetiteProf79 | CC BY-SA 4.0 International