Die 4P des kreativen Lernens ist ein Konzept, welches von Mitchel Resnick (MIT, 2014) ursprünglich unter den Schlagworten Scratch, coding, programming, constructionism, creativity veröffentlicht wurde. Das allein weist schon darauf hin, dass es ursprünglich um die Informatik ging – allerdings ist das Konzept problemlos auf alle anderen Bildungsbereiche übertragbar.
Bei den 4P geht es um folgende Begriffe:
- Peers
- Projects
- Passion
- Play
Der Begriff Peers (grob aus dem Englisch übersetzt mit „Mitschüler“) entspricht in etwa den schon von den 4K bekannten Teamworkkompetenzen (Kollaboration/Kooperation und Kommunikation). Projects geht ebenfalls in diese Richtung, schließt jedoch zusätzlich die Problemlösekompetenz, die in der Information sehr wichtig ist, mit ein. Die beiden anderen Begriffe hingegen finden sich in dieser Form in den 4K nicht wieder, sind jedoch nicht minder wichtig.
Passion (Dt. Leidenschaft) ist vielleicht einer der bedeutendsten Faktoren, wenn es darum geht, Lernen zu ermöglichen. Sind wir als Lehrkräfte (authentisch) begeistert von etwas, dann überträgt sich diese Begeisterung in der Regel automatisch auf die Lernenden. Und sind die wiederum begeistert von dem, was sie tun, nehmen sie das Lernen nicht als leidige Pflicht, sondern als Chance wahr und lernen quasi nebenbei.
Play (Dt. Spiel) bedeutet nicht primär, dass (Video)Spiele nötig sind, um im 21. Jahrhundert Bildung zu ermöglichen – auch wenn ich dies keineswegs ausschließe und aktiv dafür plädiere. Vielmehr geht es darum, Lösungsansätze auszuprobieren und auch das Scheitern als Chance anzusehen und daraus zu lernen, d.h. eine Kultur des Scheiterns zu pflegen.
Insgesamt ergänzen die 4P meines Erachtens die 4K sehr gut in allen Bereichen, die in der Bildung relevant sind. Auch hier sollten wir nicht vergessen, dass es sich bei diesen Kompetenzen nicht nur um Kompetenzen handelt, die Lernende erwerben sollten, sondern auch Kompetenzen, über die Lehrkräfte verfügen müssen und die sie den Jugendlichen aktiv vorleben sollten.
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- Creativity: Nikita Kachanovsky | Unsplash