Popplet: Ein (vorläufiger) Erfahrungsbericht

0

Vor einiger Zeit habe ich mit meiner Kursstufe 1 angefangen, die ersten vier von insgesamt elf Kurzgeschichten des literarischen Sternchenthemas zu lesen. Damit sich die SchülerInnen besser in die einzelnen Figuren hinein versetzen können, habe ich ein Twitter-Projekt ins Leben gerufen. Da wir uns allerdings natürlich nicht auf die Geschichtsebene beschränken, sondern auch die Erzählebene und die das Thema umgebende Landeskunde nicht aus den Augen verlieren dürfen, habe ich nach der Fortbildung mit Thomas Strasser ein von ihm vorgestelltes Mindmapping-Tool, Popplet, auf seine Verwendbarkeit in diesem Zusammenhang unter die Lupe genommen.

Nach einer einfachen Anmeldung erstellte ich ein Popplet mit vier voneinander unabhängigen Blasen in vier Farben, jeweils eine für jede bisher behandelte Geschichte. Im Anschluss testete ich lediglich kurz die Verwendung und es wurde sofort deutlich, dass Popplet kinderleicht und intuitiv zu benutzen ist. Also verzichetete ich auf die Erstellung einer schriftlichen Anleitung und postete die URL zum Popplet in der Facebook-Gruppe der Klasse.

Im Unterricht, welcher im Computerraum stattfand, stellte ich Popplet kurz vor und erklärte die grundlegende Verwendung. Anschließend durften die SchülerInnen sich am Computer einloggen und den Link aufrufen. Obwohl bei einem Test bei mir zu Hause die Arbeit am Popplet ohne Anmeldung möglich war, konnten meine SchülerInnen in der Schule lediglich Kommentare abgeben. Also bat ich sie, sich ein Benutzerkonto anzulegen und ich fügte sie als Mitarbeiter hinzu. Nachdem sie freigeschaltet waren und ich die Erlaubnis gab, am Popplet Veränderungen vorzunehmen, konnten alle an ihrer Kurzgeschichte arbeiten.

Ich wies sie an, drei Ebenen zu schaffen: die Geschichtsebene um den Titel herum, danach etwas weiter weg die Erzählebene und noch weiter weg den großen Rahmen, die Landeskunde. Schließlich bat ich sie, Querverbindungen zwischen den einzelnen Geschichten im Auge zu behalten und gegebenenfalls mit Verbindungslinien hervorzuheben, ebenso erteilte ich die Erlaubnis, im Bezug auf die Landeskunde Fotos und Videos mit einzubinden.

In den folgenden 30 Minuten durften die SchülerInnen ihre ersten Erfahrungen mit Popplet sammeln. Einige Jungs machten sich anfangs noch einen Spaß daraus, riesige Blasen mit Nachrichten an andere SchülerInnen zu schreiben, jedoch hörte dies nach kurzer Zeit auf. Ich bat sie trotzdem, ihre Reife zu beweisen und zusammen zu arbeiten. Die Tatsache, dass ich in Aussicht stellte, dass das vorläufige Ergebnis bei der Klausur in der nächsten Stunde verwendet werden darf, motivierte selbst die größten Scherzkekse. Ebenso erteilte ich ihnen die Erlaubnis, korrektiv einzugreifen, sollten sie Fehler bemerken, und bot ihnen auch an, am Wochenende weiter am Popplet zu arbeiten.

Dank des im Computerraum installierten Beamers konnte ich das Popplet auch an die Wand projizieren.

Das schnelle Wachstum des Popplet in den ersten 10 Minuten war beeindruckend. Nachfolgend ein kurzes Video, welches ich am Lehrercomputer aufgenommen habe.

Das vorläufige Ergebnis sieht folgendermaßen aus:

Bisher habe ich den Eindruck, dass die SchülerInnen begeistert sind und die Arbeit mit Popplet besonders bei einem solche großen Thema, welches sich über zwei Schuljahre erstrecken wird und abiturrelevant ist, sich als nützlich erweisen wird. Ich hatte bisher mit dem Gedanken gespielt, eine komplette Wand mit Packpapier zu bespannen und die endgültige Version einer Mindmap so erstellen zu lassen, jedoch könnte es sein, dass ich mich im Endeffekt darauf beschränke, das Popplet stetig weiter zu entwickeln. Vorteil an dieser Methode wäre, dass die SchülerInnen von überall auf die Mindmap zugreifen können und wir nicht jede Stunde bangen müssen, dass die Mindmap von anderen SchülerInnen zerstört oder bemalt wird.

A suivre…

 

Bildquellen

Share.

Comments are closed.