Methodentraining: Vokabeln lernen mit Quizlet

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Es gibt viele althergebrachte Vokabellernmethoden, die durchaus je nach Lerntyp ihren Zweck erfüllen. Karteikarten haben den großen Vorteil, dass sie verbunden mit einem Schlüsselring immer dabei sind und auch mal im Bus oder unterwegs kurz gelernt werden kann – denn schließlich macht die Wiederholung den Meister. Da unsere Schüler sich jedoch unterwegs immer häufiger lieber mit ihrem Smartphone beschäftigen bzw. das Vokabellernen mit dem geliebten Mobilgerät vielleicht auch subjektiv mehr Spaß macht, ist Quizlet eine einfache Alternative für die traditionellen Karteikarten – und dies inclusive dem Mehrwert der spielerischen Abfrage über verschiedene Kanäle und teils im Wettstreit mit Freunden. Ein weiterer Vorteil dieser interaktiven Karteikarten ist die Tatsache, dass man sich die Wörter vorsprechen lassen kann und auch Bilder zur Illustration eingebunden werden können.

Die Vokabelkarten können online über die Webseite von Quizlet erstellt werden oder aber mit der mobilen App. Auch wenn ich prinzipiell der Meinung bin, dass es sich durchaus lohnt, Vokabeln von Hand oder wenigstens irgendwie abzuschreiben, so zeigt sich in der Realität häufig das Phänomen, dass bereits vorhandene Vokabeln eher gelernt werden, d.h. wenn man sie noch zusätzlich vorher mindestens einmal schreiben muss, ist die Hürde größer. Daher habe ich beschlossen, in mehrerer meiner Klassen den Zugang zu Vokabelkarten nicht unnötig zu erschweren. Da es mir vor allem darauf ankommt, dass die Vokabeln gelernt werden, gehe ich gern das Risiko ein, dass der eine oder andere Schüler nicht alle Vokabeln musikhörend von Hand noch in sein Vokabelheft einträgt.

Ich habe also ein kostenloses Lehrerkonto erstellt, in dem ich Klassenkonten einrichten konnte. Das Passwort habe ich so gewählt, dass alle Schüler es von mir ohne Probleme bekommen konnten (also war es leicht zu merken und war nicht mit meinem Passwort identisch). Die Schüler haben also in etwas mehr als einer Schulstunde arbeitsteilig die Vokabeln des gesamten Lehrwerks eingegeben und wo möglich mit Bildern versehen. Dabei haben sie jeweils ein Set pro Text (wie dies auch für gewöhnlich aufgegeben wird) erstellt und ihre Sets gegenseitig nochmals Korrektur gelesen. Schließlich wurden alle Sets in die Klasse gegeben und können so alle aufgerufen werden, wenn man Mitglied der Klasse ist. Hierfür können die Schüler entweder das Konto nutzen, das sie zum Erstellen der Sets genutzt haben oder ein eigenes.  Ich muss die Anfrage nur annehmen und sie sind Teil der Klasse. Nutzt man ein eigenes Konto, kann man natürlich auch Karten für andere Fächer (nicht nur Sprachen) erstellen. Wer die Karten gerne am Computer nutzen möchte, kann dies ebenfalls über die Quizlet-Webseite oder meine Schülerwebseite, wo die Karten und die verschiedenen Lern- und Wiederholmöglichkeiten eingebettet sind, tun.

Vorsicht ist geboten bei fremdem Kartenmaterial, da teilweise Schreibfehler enthalten sind oder Vokabeln fehlen, die jedoch Teil einer bestimmten Lektion oder eines bestimmten Textes sind. Die Schüler sollten sich also nicht auf die Gewissenhaftigkeit anderer Nutzer verlassen und dem Internet somit ein gesundes Maß an Misstrauen entgegen bringen.

Ich nutze die Karten übrigens auch gerne zur Beschäftigung von Schülern, die schneller mit Aufgaben fertig sind als ihre Mitschüler. Sie dürfen dann an ihren Gruppentischen die Zeit produktiv nutzen und sich gegenseitig abfragen oder gegeneinander antreten um einen neuen Rekord zu erreichen.

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