Der Basiskurs Medienbildung

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Der Basiskurs Medienbildung ist in Baden-Württemberg ein verpflichtender Baustein der Leitperspektive Medienbildung des Bildungsplans 2016. Die Vorgabe lautet, dass die Fünftklässler der Schulen grundlegende Kenntnisse im Umgang mit Medien lernen sollte, sodass ab der sechsten Klasse spiralcurricular darauf aufgebaut werden kann. Wie die Schule diese 35 Stunden Medienbildung inhaltlich gestaltet, ist der einzelnen Schule überlassen.

Es gibt verschiedene Modelle an den Schulen, wie der Basiskurs Medienbildung durchgeführt wird. Manche Schulen weisen eine Stunde im Stundenplan aus, andere bevorzugen das Blockmodell beispielsweise am Anfang des Schuljahres und verbinden das Ganze mit der Einführungswoche. Schließlich gibt es auch noch die Variante, dass der Basiskurs Medienbildung fächerintegrativ umgesetzt wird. Für welche Durchführungsart die Schulen sich entscheiden, hängt u.a. davon ab, wie die Organisation am einfachsten erscheint.

An meiner ehemaligen Schule wurde beschlossen, dass der Basiskurs fächerintegrativ und mit Einbindung der Schülermedienmentoren durchgeführt wird. Ich bot mich vor zwei Jahren an, dafür ein Konzept zu entwerfen, das folgende Themen beinhaltete:

  • Modul 1: Grundfunktionen des PCs, Organisieren & Strukturieren und Textverarbeitung
  • Modul 2: Der Medienbegriff: Mediennutzung, Herausforderungen & Potenziale
  • Modul 3: Suchen & Finden
  • Modul 4: Datenschutz & Urheberrecht
  • Modul 5: Formale Kommunikation via Email
  • Modul 6: Informelle Kommunikation: Soziale Netzwerke
  • Modul 7: Webseiten
  • Modul 8: Medienprojekt

Diese Module sind so aufgebaut, dass sie zwar einen Input enthalten, jedoch praxisorientiert sind. D.h. die Lernenden lernen nicht nur Theorie, sondern wenden diese auch gleich in einer Aufgabe an. Die Aufgabe hat mitunter auch fachlichen bzw. fächerübergreifenden Bezug, z.B. verbindet eine Rechercheaufgabe zu Säugetieren und das Verfassen eines Steckbriefs als Poster die Module 1 (Textverarbeitung), 3 und 4. Denn schließlich benötigt man auch Bilder für das Poster und muss es irgendwie gestalten.

Welche Fächer zum Einsatz kommen wurde gemeinsam beschlossen als die Grundstrukturen des Projekts entworfen wurden. Dies war gar nicht so schwierig, da manche Themen bereits Teil des Bildungsplanes verschiedener Fächer waren.

Obwohl bereits die einzelnen Module handlungsorientiert konzipiert waren, entwarf ich als Abschluss das Modul 8, in dem es darum geht, einen kleinen Stop-Motion-Film über das Thema Soziale Medien zu drehen, für den ein Drehbuch geschrieben wird, Musik und Kulissen produziert, Vorbereitungen getroffen und Recherchen durchgeführt werden müssen. Thematisch entspringt dieses Projekt der unmittelbaren Lebenswelt der Jugendlichen, die meist bereits über ein Smartphone verfügen, wenn sie aufs Gymnasium wechseln, womit es sich um eine kritische Zeit handelt, in der Medienbildung dringend notwendig ist.

Zur Motivation ist das Konzept umgeben von einem Gamification-Rahmen: Auf jedem der Informationsblätter gibt es neben Tutorials und Informationen ein Quiz zur Selbstkontrolle. Hat man das Quiz erfolgreich beendet, darf man sich ein Badge von der Lehrkraft abholen, das man auf einem dafür vorgesehenen Blatt einklebt. Hat man alle Badges des Moduls, erhält man ein „Medien-Checker“ Badge. Dieser Teil kann gut in die Klassenlehrerstunde integriert werden, in der die Themen des Basiskurses Medienbildung reflektiert werden können.

Die Materialien finden Sie auf der Seite des Albeck Gymnasiums Sulz.

Materialien

Bildquellen

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