DaFWEBKON 2013: Die Zukunft des Lernens (Torsten Maier)

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Eine zweite interessante Keynote der DaFWEBKON 2013 stammt von Torsten Maier, Geschäftsführer von Wissen schafft Werte. Er sprach über die Zukunft des Lernens und nannte Gründe dafür, dass sich über kurz oder lang etwas im Bildungsbereich tun muss.

Zum Einstieg gab es ein Youtube-Video, welches als Ausgangspunkt der Diskussion diente, welche dieser Szenarien denn nun vorstellbar wären.

Natürlich, so gestand Maier zu, sind die letzten Szenarien aus dem Video eher unwahrscheinlich, jedoch zeigt es ganz deutlich, dass sich das Lernen verändert hat und stetig verändert.

Wir leben heute in einer Wissensgesellschaft und das Wissen stellt unser höchstes Gut dar. Nur wenn wir es zu nutzen wissen, werden wir als Gesellschaft überleben und vorankommen. Aus diesem Grunde sind Transparenz und Partizipation (s. MOOCs, der arabische Frühling, …) die Grundvoraussetzung für die heute unabdingbare Kommunikation, denn Transparenz schafft Akzeptanz und Partizipation führt zu Wertschätzung, zwei Dinge, die wir als Menschen brauchen.

Ein zweiter wichtiger Punkt ist die in der heutigen Welt notwendige Verschmelzung von Lern- und Reflexions- bzw. Transferprozessen. Nur wenn wir uns Wissen aneignen und dann indem wir es reflektiern auf andere Situationen übertragen können, haben wir wirklich etwas gelernt. Erkenntnisse der Neurowissenschaften belegen, dass der Erfolg eines Lernprozesses von damit verbundenen Emotionen abhängt und dass auch die Relevanz des Gelernten für den Lerner nicht zu vernachlässigen ist. Mit anderen Worten: die mit dem Lernen einhergehenden kognitiven Prozesse müssen Spaß machen und für den individuellen Lerner relevant erscheinen, ansonsten ist die Nachhaltigkeit des Lernens drastisch gefährdet. Damit versteht es sich von selbst, dass der Lerner im Mittelpunkt stehen muss.

Außerdem muss die Qualität des Gelernten maximiert werden, und dies ist nur durch Methodenvielfalt und die Einbindung der neuen Technologien im Rahmen von Blended Learning zu gewährleisten. Nur wenn wir ganz unterschiedliche Lehrmittel und -methoden einsetzen und z.B. das im Szenario des flipped classroom zu Hause konsumierte Wissen im Unterricht wieder aktivieren und die SchülerInnen durch Reflexion zum erfolgreichen Transfer führen, wenn also das Lernen zu Hause mit dem Lernen in der Schule verzahnt wird, werden wir unserer Aufgabe gerecht. Dies stellt nicht zuletzt einen Appell an die Fachdidaktik und -methodik dar, denn was bringt es uns, wenn wir, die schon Lehrer sind, mitunter verstehen, dass sich etwas ändern muss, wenn allerdings die Lehrerausbildung nach wie vor „traditionelle“ LehrerInnen ausbildet? Dabei spielt übrigens auch das Konzept des social learning eine wichtige Rolle, da es zum einen auf die soziale Komponente eines erfolgreichen individuellen Lernprozesses eingeht, aber auch die neuen Medien, die Technologie, die es erst ermöglichen, mit berücksichtigt. Was nicht passieren darf, so ist sich Maier mit Strasser einig, ist, dass die Technologie selbst in den Vordergrund rückt – eine vielverbreitete Fehlinterpretation seitens Skeptikern im Hinblick auf den Einsatz der neuen Medien im Unterricht.

Abschließend betonte Maier – und damit liegt er meines Erachtens vollkomment richtig – dass es unsere Aufgabe als LehrerInnen ist, den individuellen Lernprozess unter Einsatz der neuen Medien zu optimieren, indem wir den Einsatz dieser neuen Medien so gestalten, dass Emotionen bei unseren SchülerInnen freigesetzt werden und dass ihnen die gebotenen Lernszenarien relevant erscheinen, denn

2Credits: PetiteProf79 | Screenshot

und wir wollen ja nicht, dass es unseren SchülerInnen in ihrem späteren Leben so geht, wie der Hauptfigur dieses Videos:

 

Bildquellen

  • Mandela Quote: PetiteProf79 | Screenshot
  • Thorsten Maier: Thorsten Maier | All Rights Reserved
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