Kompetenz-, Handlungs- und Projektorientierung
Auch wenn viele Menschen denken, dass Computational Thinking seinen Platz im MINT-Bereich hat, ist dies ein Trugschluss, da es mit Informatik nur am Rande zu tun hat. Computational Thinking fördert überfachliche Kompetenzen und ist eine gute Gelegenheit, fächerübergreifend bzw. fächerverbindend zu arbeiten. Daher bieten sich hier handlungsorientiertes und projektbasiertes Lernen an.
Je nach Lernidee werden verschiedene Kompetenzbereiche trainiert: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität, Kritisches Denken, Persönliche Kompetenz und Demokratiebildung. Diese sechs Begriffe sind in der englischsprachigen Welt auch unter dem Oberbegriff der „6Cs of Deep Learning“ bekannt.
Umsetzung
Computational Thinking besteht zwar aus vier Schritten, die das gemeinsame Ziel der Lösung eines komplexen Problems verfolgen, jedoch müssen in konkreten Einsatzszenarien nicht alle vier Schritte zum Zug kommen. Dies ermöglicht es nicht nur, personalisiertes Lernen zu ermöglichen, sondern auch, damit bereits in der Grundschule anzufangen, sowie es in Schulen einzusetzen, die technisch gesehen nicht sonderlich gut ausgestattet sind.
Ein Ansatz zur Implementierung von Computational Thinking, der in den letzten Jahren in Deutschland immer stärker verfolgt wird, sind Maker Spaces, wie z.B. der Maker Space im Stadtmedienzentrum Stuttgart, Workshops, wie die der ComputerSpielSchule Stuttgart, oder Projekte, wie das Minetest-Projekt „Baut Zukunft!“ des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg.
Somit kann Computational Thinking auch mit Game-based Learning, 3D-Druck oder dem Einsatz von Extended Reality Hand in Hand gehen.
Dieser Text basiert auf einem ebenfalls von mir geschriebenen Text, der unter einer CC BY-SA-Lizenz auf der Seite des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg veröffentlicht wurde.